Anett Lau

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Fazit

Mit der vorliegenden Arbeit wurde der Zusammenhang zwischen Wandgestaltungen in Privatwohnungen,
ihren Einrichtungen und ihren Bewohnern untersucht.
Kann man den Wänden der Wohnungen ein Stück Lebensgeschichte der Bewohner ablesen?
Das war meine Frage.
Meine Untersuchungen haben ergeben, dass es nur unter Miteinbeziehung der Wohnungseinrichtungen möglich ist, anhand der Wandgestaltungen etwas über die Persönlichkeit der Bewohner zu erfahren.

In fünf von sechs genau analysierten Wohnungen verweisen die Gestaltung der Wände, ihre Bilder und Objekte auf den soziokulturellen Kontext der Bewohner, auf ihre Tätigkeiten zum Beispiel beruflicher Art oder ihre Interessen oder Haltungen. Die Wandgestaltungen und ihre Elemente werden von diesem Kontext bestimmt. Diese entsprechen dem Typus des formalästhetischen Geschmacks.

In einer Wohnung verweisen Wandgestaltungen und ihre Elemente
auf den inhaltsbezogenen Geschmack der Bewohner.

Es hat sich als positiv erwiesen, für meine Datenerhebungen eine Kombination aus qualitativen und quantitativen Methoden der Sozialforschung zu wählen, da so flexibler auf die sich verändernden Bedingungen im Untersuchungsfeld reagiert werden konnte.

Mit Hilfe eines soziokulturellen Ansatzes, der Wohnstile als Ausdruck spezifischer Lebensbedingungen und vor allem der aktiven Aneignung dieser Bedingungen begreift, erfolgte die Auswertung der Daten. Auf Grund der geringen Zahl der untersuchten Fälle erhebt dies Arbeit keinen Anspruch auf Repräsentativität. Die Hypothesen, die sich in dieser Untersuchung bestätigt haben, können als Anregung zu weiterer Forschung betrachtet werden.

Mit den gewonnenen Erkenntnissen sind auch die anderen, ausschließlich fotografisch dokumentierten Wohnungen lesbar, und man kann ähnliche Bezüge herstellen, wie sie in der vorliegenden Arbeit aufgezeigt wurden.

Wandgeschichten - über den Umgang mit Tapeten und Wandgestaltungen habe ich 2001 eingereicht als theoretische Diplomarbeit an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee FB: Textil- und Flächendesign.
Die Mentoren sind Prof. S.D. Sauerbier
und Prof. J. Gotenbach.